Werkraum

Werkraum

Der Werkraum bietet den Kindern die Möglichkeit, zu experimentieren, zu gestalten und ihrem Alter entsprechend künstlerisch tätig zu werden.

Vielfältige Materialien wie z.B. unterschiedliche Papiere und Pappen, Wolle, Holzreste, Perlen, Federn, Schachteln, Papprollen u.v.m. präsentieren sich in offenen Regalen und Boxen und sind durch ihre Sichtbarkeit Ideengeber für Bastelarbeiten und kleine Projekte. Ebenso stehen Farb- und Wachsmalstifte, Wasser- und Acrylfarben, Knete, Kleister und Heißklebepistolen zur Verfügung.

Die jüngsten Kinder erkunden im eigenen Tempo den Raum und die Möglichkeiten die sie dort vorfinden. Meist ist der Maltisch die erste Anlaufstelle. Dort erschließen sie sich den Umgang mit Farbstiften und starten erste Schneideversuche mit der Schere. Sie werden bei diesen Ersterfahrungen von den Fachkräften begleitet und unterstützt. Ebenso beim Malen mit Finger- oder Pinselfarben. Jüngere Kinder lernen durch Beobachten der älteren Kinder und eigenes Ausprobieren, mit Unterstützung von Erzieherinnen und alleine, zunehmend selbstständig zu arbeiten und mit dem vorhandenen Material umzugehen. (Selbstkompetenz)

Den älteren Kindern ermöglicht die Raumstruktur einen selbsttätigen Umgang mit Werkzeugen und Materialien. So dienen z.B. rote und grüne Punkte auf den Materialkisten zur Orientierung, welches Material von den Kindern eigenständig benutzt werden kann.

Ältere Kinder unterstützen die jüngeren Kinder z.B. beim Schneiden, Material anreichen und Hände waschen. Jüngere Kinder orientieren sich an den Größeren, schauen z.B. wie diese Malen und lernen so durch Nachahmung. Dies gilt auch für Regeln und Absprachen im Umgang mit den Materialien.

Materialien und Werkzeuge werden geteilt, z.B. Kleber, Stifte und Knete. Die Kinder lernen dabei, dies miteinander zu verhandeln. (Soziale Kompetenz und Fachkompetenz)

Ein Nebenraum dient als Materiallager und Spiel- und Arbeitsraum für die Kinder im letzten Kita-Jahr. Ein Regal enthält Spiele, Bücher, besondere Malblätter und Bastelmaterial, mit dem sich die ältesten Kinder selbstständig und ungestört von jüngeren Kindern beschäftigen können. (Selbstkompetenz)

Die Kinder werden befähigt eigenständig die Möglichkeiten des Raumes zu nutzen und machen vielfältige Erfahrungen, die ihnen ein zunehmend selbstständigeres Umsetzen ihrer eigenen Ideen ermöglicht. Die Kinder wissen, wo sie welches Material finden, wie sie mit Material und Werkzeugen umgehen und welche Regeln es für den sicheren Umgang damit gibt.

Dabei geschieht das Lernen durch Erfahrungen, durch Versuch und Irrtum und neuen Versuch. Zum Beispiel: Ein Kind möchte Holzstäbchen zusammenkleben. Der Versuch mit Kleister scheitert, auch der Klebestift hält nicht. Mit der Heißklebepistole gelingt es schließlich das Vorhaben umzusetzen.

(Methodenkompetenz und Fachkompetenz)

Im Werkraum finden die Kinder unterschiedliche Kunst- und Sachbücher vor und entdecken darin Anregungen für ihr eigenes kreatives Tun. Das Nachforschen in Sachbüchern ermöglicht den Kindern ein realitätsnahes Gestalten ihres eigenen Werkes, wenn sie dieses wollen, z.B. wenn sie ein Tier gestalten möchten. (Fachkompetenz)

Kunstbücher regen zum Experimentieren an und ermutigen dazu, die Welt aus verschieden Perspektiven zu betrachten und künstlerisch darzustellen.

(Selbstkompetenz)

Größere Kinder „planen“ die Umsetzung von Projekten, z.B. bei Pappmachee´-Skulpturen durch - Bauplan zeichnen - Materialsuche - Verbinden der einzelnen Bauteile mit Klebeband oder Heißkleber - Auftragen der Kleister-Papier-Schichten -Beobachten des Trockenprozesses - Farbiges Ausgestalten mit Pinselfarben - Anbringen von Details wie Augen, Ohren, Haaren, aus Materialien wie Knöpfen, Wolle, Fellreste, und anderen Materialien, die sie vorfinden.

Die sprachliche Kompetenz der Kinder entwickelt sich durch die Kommunikation untereinander, durch das Beschreiben ihrer Ideen und das benennen der Dinge, die sie für die Umsetzung brauchen.

Durch Projektbeschreibungen, die die Kinder selbst mit formulieren, fließen diese Werke in die Bildungsbücher ein und regen beim Betrachten dieser

Fotodokumentationen den Dialog der Kinder untereinander, den Dialog zwischen Kind und Erzieherin und zwischen Kind und Eltern an.