Georg Meistermann

Georg Meistermann

Georg Meistermann und Wittlich

Dank der 1948 in Köln stattfindenden Begegnung des aus Solingen stammenden Künstlers Professor Georg Meistermann (1911-1990) und dem Wittlicher Bürgermeister Matthias Joseph Mehs (1893-1976) lernte Meistermann die Stadt Wittlich kennen, wo er bereits 1949 die Fenster in der Kirche St. Markus gestalten konnte.

1954 folgten die Fenster mit dem Motiv der „Apokalyptischen Reiter“ aus der Offenbarung des Johannes hier im Alten Rathaus der Stadt Wittlich. Im letzten Fenster, dem Tod, gedenkt Meistermann auch der Opfer des Bombenangriffs auf Wittlich zu Weihnachten 1944 mit den Zeichnungen markanter Wittlicher Gebäude im unteren Teil. Weitere Glasarbeiten des Künstlers findet man im Treppenhaus, im Erdgeschoss und im ersten Stock. Auch in den Kapellen der beiden Innenstadtfriedhöfe befinden sich wunderbare Fenster Meistermanns aus den Jahren 1965 und 1969.

Bürgermeister Helmut Hagedorn (Amtszeit 1982-2001) pflegte die Freundschaft mit Georg Meistermann weiterhin. Nach seinem Tod vermachte seine Witwe Prof. Dr. Edeltrud Meistermann 1992 der Stiftung Stadt Wittlich eine großzügige Schenkung mit Gemälden, Plastiken, Druckgraphiken, Zeichnungen und Kartons (Entwürfe der Glasfenster in Originalgröße). Die wichtigsten Werke er Dauerausstellung Georg Meistermann hängen im Erdgeschoss des Alten Rathauses.

Neben dem großformatigen Triptychon „Lob des friedlichen Lebens“ aus dem Jahr 1941 findet man weitere Gemälde wie „Vierhändig – Klavierspielerinnen“ (1948), „Schwebender Punkt“ (1969), „Helle Schwinge“ (1989) und andere. Zu betrachten sind auch Druckgraphiken und Entwürfe der Fenster in der Kirche St. Markus in Wittlich aus dem Jahr 1949.

Weitere Arbeiten aus der Sammlung Meistermann befinden sich in der Stadtverwaltung Wittlich (Schloßstraße 11 in Wittlich) und sind auch dort zu besichtigen.

Biographie Georg Meistermann

1911

wird der Künstler in Solingen als Sohn des Schuhmachers Georg Arthur Meistermann und seiner Frau Sophie geboren. Das familiäre Umfeld ist katholisch geprägt.

1928

nimmt Meistermann das Studium an der Kunstakademie Düsseldorf auf, während der dortigen drei Semester arbeitet und lernt er unter Werner Heuser, Heinrich Nauen und Ewald Mataré.

1933

wurde die Mataré-Klasse von den Nationalsozialisten aufgelöst und Meistermann musste die Ausbildung an der Kunstakademie abbrechen. Er bildete sich fortan autodidaktisch weiter und arbeitete als freischaffender Künstler.

1937-1939

reist er in die Niederlande, nach Frankreich und England.

1944

wird ein Großteil seines Frühwerks durch Kriegseinwirkungen zerstört.

1949

erhält Meistermann einen der ersten öffentlichen Kunstpreise, den Karl-Ernst-Osthaus-Preis.

1953

Gastdozent an der Landeskunstschule in Hamburg.

1953

Leiter der Klasse für feie Grafik an der Frankfurter Städelschule.

1955

Berufung als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie für freie und monumentale Kunst.

1960-1976

Professur an der Kunstakademie Karlsruhe.

1964-1967

Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in München.

1967-1972

Präsident des Deutschen Künstlerbundes.

1976

Glasfenster für den campo santo teutonico, Vatikanstadt.

1977

Auftrag des Bundeskanzleramtes für die Bonner Bundeskanzler-Galerie das Portrait Willy Brandts zu fertigen (2. Portrait).

1990

stirbt Georg Meistermann am 12 Juni in Köln.