Von hier aus …


„von hier aus … Fotos aus 60 Jahren“ – Ludwig Langner

Ausstellung in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich
Sonntag, 6. März 2016 bis 29. Mai 2016

1936 wurde Ludwig Langner in Wittlich geboren, sein fotografisches Lebenswerk ehrt seine Heimatstadt mit einer retrospektiven Geburtstagsausstellung seiner Arbeiten aus den letzten 60 Jahren. Treffend wählte Langner den Titel „von hier aus …“, denn in Wittlich begann er zu fotografieren und hier wurden 1974 seine Fotos zum ersten Mal in einer Einzelausstellung ausgestellt.

„wein-felder-maar“ war der Name dieser Ausstellung, in der Landschaftsaufnahmen aus der näheren Umgebung von Wittlich, Eifel- und Mosellandschaften, gezeigt wurden. Ein Wiedersehen in der Ausstellung wird vielleicht so manche Erinnerungen wecken. Mit Sicherheit viele Erinnerungen wird die Fotoserie „Wittlicher Leute“ aus dem Jahr 1984 bei den Besuchern aus der Umgebung hervorrufen. Damals fotografierte Langner 80 Wittlicher Persönlichkeiten, Individualisten, die die Stadt jeder auf seine Weise prägten und sich für sie engagierten. Nach über 30 Jahren ermöglichen diese Portraits Assoziationen zur Stadtgeschichte und ein liebevolles Erinnern an eine vergangene Zeit und ihre, zum Teil bereits verstorbenen Protagonisten.

Der Diplom-Handelslehrer Ludwig Langner lehrte von 1963 bis 1998 an der Berufsbildenden Schule Wirtschaft in Koblenz, wo er auch heute noch lebt. 30 Jahre engagierte er sich in der Arbeitsgruppe „Momente“ und weiteren fotografischen Vereinigungen, zuerst als Schüler und ab 1968 auch als Dozent an der Volkshochschule Koblenz. Von 1991 bis 2003 war Langner erster Vorsitzender des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz im Deutschen Verband für Fotografie (DVF), in dessen Präsidium er 2000 gewählt wurde.

Als Fotograf setzt sich Ludwig Langner mit Themen auseinander, die er abbildet und dann in Serien zusammengestellt präsentiert. So werden in der Ausstellung u.a. die Fotoreihen „Karneval in Venedig“, „Berlin nach der Wiedervereinigung“, „Namibia“, „Neuseeland“ und die frühen Arbeiten aus der Region („Wittlicher Leute“ und „wein-felder-maar“) ebenso gezeigt wie die Fotoradierungen, die er zwischen 1978 und 1982 anfertigte. Diese komplizierte Technik ermöglicht die Übertragung von Schwarz-Weiß-Negativen auf Kupferplatten, wo sie dann bearbeitet werden können. Die Ergebnisse sind Abstraktionen, Symbole in Formen, Linien und Tonwerten, die kaum noch an die Realität von Langners Vorlagen erinnern. Hier verlässt Langner das Dokumentarische der Fotografie und betritt die Dimension der Imagination.

Die Ausstellung zeigt mit den unterschiedlichen Fotoreihen aber auch die Geschichte und Entwicklung der Fotoarbeiten Ludwig Langners in den letzten 60 Jahren. Als 18jähriger begann er 1954 zu fotografieren, und faszinierten ihn zuerst die Natur und Landschaften, so schuf er 1972 die Serie „Schrott“, wandte sich verrostetem Eisen zu und verewigte es in seiner Einzigartigkeit. In den 80er Jahren sind es dann die Portraits und in der Serie „Himmelfahrt“ löst sich Langner von der Erde und bildet die scheinbare Schwerelosigkeit von Heißluftballons ab. Und immer wieder Landschaften, Irland, Island, Neuseeland, Namibia und die USA bereist Ludwig Langner und lässt sich inspirieren, schafft Aufnahmen, die die Faszination des jeweiligen Ortes festhalten und den Betrachter nacherleben lassen.


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