Wie vom Himmel geschickt: Zweihundert 72-Stunden-Engel haben die Welt lebens- und liebenswerter gemacht

200 junge Menschen haben vom 18. bis 21. April in nur 72 Stunden die Welt in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell sozialer, besser und lebenswerter gemacht.

„Man braucht nur drei Buchstaben, um euren Einsatz zu beschreiben: TUN“, so brachte Bürgermeister Joachim Rodenkirch die Tatkraft und den ehrenamtlichen Einsatz der Engagierten bei der Auftaktveranstaltung in Wittlich auf den Punkt. „Ihr tut etwas, ihr setzt euch ein und verändert mit 80.000 Jugendlichen in ganz Deutschland die Welt zum Guten“, ermutigte er auf dem Platz an der Lieser vor 100 Gruppenvertretungen, bevor ihnen vom Begleitkreis ihre Aufgaben überreicht wurden.

Der KjG- und Messdienergruppe Wittlich wurde mit dem Startschuss der Aktion pünktlich um 17:07 Uhr ihre Aufgabe übereicht: Die Gestaltung der neuen Dachterrasse im Mehrgenerationenzentrum WILàvie sowie die nachhaltige Bepflanzung von Pflanzkästen entlang des Fußweges oberhalb der Gerberstraße. Zudem sollte auch eine Eröffnungsfeier anlässlich der Gestaltung der Dachterrasse am Sonntag organisiert werden. Es wurde geplant, kalkuliert, gestrichen, gebaut und dem stetig über der Aktion liegenden Regen sowie Sturm und Kälte getrotzt. Sonntagnachmittag kamen Familien, Freunde und interessierte Bürgerinnen und Bürger zum eigens von den Jugendlichen mit Kaffee und Kuchen organisierten Eröffnungscafé im WILàVie, um sich das Ergebnis der Zusammenarbeit der Gruppe anzuschauen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer kam eigens nach Wittlich, um dort stellvertretend allen Engagierten vor Ort für ihren Einsatz zu danken. „Nichts ist so wirkungsvoll wie der Einsatz vor Ort“, ermutigte sie die jungen Leute für die Aktion und für soziales und politisches Engagement darüber hinaus in ihrem Leben.

In Wengerohr wurde der Jugendraum gestrichen, runderneuert und partyfest gemacht.

Die Pfadfinder DPSG Wittlich bauten und werkelten mit Weggeworfenem, um daraus eine Recycling-Ausstellung zu gestalten und zur Müllvermeidung einzuladen. Mit vielen Gästen aus St. Paul feierten sie ein Spielefest mit Upcycling-Spielen.

Die KjG (Katholische Junge Gemeinde) LoKoMo gestaltete in den 72 Stunden in Longkamp den Kirchplatz mit Sitzbänken und Tisch als Ort der Begegnung, baute in Kommen eine Begegnungsbank mit Klangspiel und Sprunggrube und bereicherte die KiTa in Monzelfeld mit Außen-Rückzugsort, im Kindergartenwald einer Waldtoilette und einem Zwergendorf. Ein Boulefeld gestaltete die KjG Altrich als generationsübergreifenden sozialen Treffpunkt und ein Boule-Fest mit Gruppierungen aus dem ganzen Ort. Die Messdiener ReLiMo rechts und links der Mosel erfüllten ihre Baumpflanzaktion am Östelbachplatz in Osann-Monzel, installierten einer Wellnessliege und feierten ein Mehrgenerationenfest. In Cochem neben der evangelischen Kirche erbaute die Gruppe „You Com Cochem“ einen Begegnungs-Pavillon und gestaltete den Kirchen-Kräutergarten neu. In Mittelstrimmig errichtete die Messdienerleitungsrunde Blankenrath ein grünes Klassenzimmer mit Naturwand, Sitzgelegenheiten, Hochbeet und Schultafel im Freien.

„Sie haben gebaut, gestrichen, gebaggert, gestaltet, Menschen eingeladen, Begegnung geschaffen und sind so zu Anwältinnen und Anwälten für eine lebens- und liebenswertere Welt geworden“, freut sich Birgit Laux vom Begleitkreis.

„Und sie haben sich politisch engagiert“, ergänzt ihr Kollege Armin Surkus-Anzenhofer. „Denn am Samstagmorgen um 9.07 Uhr haben alle acht Gruppen vor Ort Flagge gezeigt und eine selbst gestaltete Fahne gehisst, die bunt und vielfältig für die Einhaltung der Menschenrechte und für einen würdevollen Umgang unter allen Menschen wirbt.“