Mit dem Balkonkraftwerk eigenen Strom produzieren


Sogenannte „Balkonkraftwerke“ sind kleine Photovoltaikanlagen – meist ein oder zwei Solarmodule und ein Wechselrichter - die auf Balkonen, Terrassen oder Flachdächern installiert werden können, um Strom aus Solarenergie zu erzeugen. Sie sind eine einfache und erschwingliche Möglichkeit, um umweltfreundliche Energie direkt zu Hause zu erzeugen. Balkonkraftwerke stellen im Gegensatz zu klassischen Photovoltaikanlagen auch für Mietende eine gute Möglichkeit dar, eigenen Strom zu produzieren.

Dazu werden ein oder zwei Solarmodule (mit einer Leistung von jeweils ca. 400 Watt) an einen Wechselrichter angeschlossen. Dieser Wechselrichter darf aktuell nicht mehr als 600 Watt Leistung haben, um über eine normale Steckdose mit dem Stromkreis des Hauses verbunden zu werden und so den Strom einzuspeisen. Der Wechselrichter erzeugt aus der Gleichspannung in den Solarmodulen nutzbare Wechselspannung. Die Leistung der Solarmodule, die an sonnigen Tagen 600 Watt auch übersteigen kann, wird also entsprechend durch den Wechselrichter auf maximal 600 Watt begrenzt.

Balkonkraftwerke sind in der Regel so konstruiert, dass sie leicht und einfach auf dem Balkon oder der Terrasse eines Gebäudes befestigt werden können. Die genaue Art der Befestigung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe und dem Gewicht der Anlage sowie der Art des Balkons oder der Terrasse. Zudem gibt es viele unterschiedliche Anbieter.

Grundsätzlich sind für die Installation eines Balkonkraftwerks aber einige Vorgaben zu beachten:

  1. Informieren Sie ihren Vermieter und/oder die Eigentümergemeinschaft im Vorfeld über die Absicht, ein Balkon-Kraftwerk zu installieren.
  2. Stromzähler prüfen. Ihr Stromzähler muss eine Rücklaufsperre besitzen. Alte Geräte mit Drehscheibe haben in der Regel keine Rücklaufsperre, sodass ein Austausch notwendig ist. Sprechen Sie hierzu mit einer Elektrofachkraft und/oder ihrem Netzbetreiber. In Wittlich ist das Westnetz. Bis 2032 müssen ohnehin alle Stromzähler auf digitale Modelle umgestellt sein, sodass der Tausch eigentlich kein Problem darstellen sollte.
  3. Solaranlage beim Netzbetreiber anmelden. Das geht für Wittlich ganz einfach über www.service.westnetz.de/einspeisung
  4. Steckdose prüfen. Nach der Norm der VDE müssen Sie über eine spezielle Energiesteckvorrichtung (sog. Wieland-Steckdose) verfügen, die nachträglich eingebaut werden kann. Kostenpunkt inklusive Handwerkerleistung ca. 150 bis 200 €. Hier werden aber aktuell auch Änderungen diskutiert, um die bereits vielfach für Balkonkraftwerke genutzte „normale“ Steckdose (Schuko-Steckdose) auch auf normative Füße zu stellen.
  5. Balkonkraftwerk registrieren. Beim der Bundesnetzagentur müssen kleine PV-Anlagen registriert werden. Dies geht ganz einfach und schnell unter www.marktstammdatenregister.de

Eine erste Einschätzung, ob sich eine Solaranlage für Sie lohnt finden Sie unter

www.solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator/

Viele weitere nützliche Infos gibt’s zudem auf der Website der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz unter www.t1p.de/Balkon_Wittlich