Der Körper als Kriegsschauplatz

Neueste Auflage des Stadtjahrbuchs Wittlich 2023 "Der Säubrenner"

Das von vielen mit Spannung erwartete Stadtjahrbuch Wittlich 2023 "Der Säubrenner" ist erschienen. Fast 40 Autoren haben das 192seitige Buch durch 35 Beiträge mit zahlreichen Abbildungen für eine tausendfache Auflage bereichert. Das Titelfoto zeigt diesmal aktuell den Neubau des Mehrgenerationenzentrums WILàvie.

Prof. Dr. Petra Terhoeven stellte ihren Vortrag „Der Körper als Kriegsschauplatz“ zu Holger Meins, den sie in der JVA Wittlich hielt, zur Verfügung. So können die Leser des Stadtjahrbuches die Umstände des Todes des RAF-Terroristen im Wittlicher Gefängnis 1972 nachvollziehen.

Über das 25-jährige Jubiläum des Emil-Frank-Instituts, die neue Dauerausstellung Jüdisches Leben in Wittlich, das Schuljubiläum des Peter-Wust-Gymnasiums und die 1000-jährige Geschichte Lüxems wird berichtet. 70 Jahre St. Peter Wengerohr und 200 Jahre Wittlicher Elsen runden die Rückblicke ab.

Eine Anregung zum Spazier- und Nachgang durch die Stadt mithilfe eines historischen Gemäldes gibt Annette Eiden. Die Hyperinflation 1923 und die Separatisten in Wittlich vor 100 Jahren sind Themen von Rosemarie Bölinger und Ulrich Jacoby. Jürgen Jüttermann erinnert an den verstorbenen Bürgermeister Helmut Hagedorn. Ellen Helfrich erzählt wundersame Begegnungen mit dem Gehlgrabenmännchen. „Was machen wir mit dem Transformator?“ titelt Wolfgang Schmitt-Kölzer seinen Bericht über die erste Stromversorgung in Dorf. Bürgermeister Joachim Rodenkirch präsentierte den 73. Jahrgang des Buches im Rahmen des jährlichen Autorentreffens. Er bedankte sich beim Redaktionsteam Ulrich Jacoby, Albert Klein und Diana Ger­hards, der Lektorin Rosemarie Bölinger sowie der Werbeagentur Eiring für die konzentrierte und umfangreiche Tätigkeit zum Erscheinen des bedeutungsvollen Bandes. Hauptsächlich dankte er den Autoren, deren Forschungen, Erlebnisberichte, Aufsätze, Gedichte oder Abbildungen das Stadtjahrbuch zum Baustein der bewegten Stadtgeschichte fertigten. Die Teilnehmer erhielten per Video einen Einblick in den Andruck des Säubrennerbuches, von dessen Güte sich die Macher des Bandes überzeugten. Die Autorenrunde unterstreiche die Verbundenheit der ehrenamtlichen Verfasser mit ihrem Stadtjahrbuch, betonte Rodenkirch. Die hohe Qualität des „Säubrenners“ sei ihnen ein Herzensanliegen. Den Inserenten und Betrieben, die das Erscheinen der Auflage ermöglichten, dankte der Bürgermeister herzlich. Wie intensiv „Der Säu­brenner“ die Verbindung zur Heimatstadt bei außerhalb Lebenden festige, werde ihm in Gesprächen, Schreiben und Begegnungen immer wieder nahegebracht.

Erhältlich ist das Buch im örtlichen Buchhandel, der Stadtbücherei, beim Bürgerservice und der Tourist-Information gegen eine Schutzgebühr von 1 €.