Geschichte

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Der Stadtteil Dorf

Der Ort wird erstmals im Jahre 952 unter dem lateinischen Namen Villera = Dorf erwähnt und ist somit schon mehr als 1.000 Jahre alt. Der Trierer Erzbischof Rotbert schenkte damals einem gewissen Wido Ländereien in der Feldmark des Dorfes zur Anlage von Weinbergen. 1065 tauschte Erzbischof Eberhard in derselben Mark von Villera mit einem Manne Nopelo verschiedene Güter. Erst im Güterverzeichnis von St. Maximin, Trier, das hier die Grundgerichtsbarkeit ausübte, tritt 1220 der Name Dorphe, später Dorff, Dorf auf. Auch der Freiherr von Landenberg besaß verschiedene ritterschaftliche Güter in Dorf. Es gehörte zum Gericht Neuerburg und zum kurtrierischen Amte Wittlich.

In der Gemarkung Dorf im Distrikt “Amtsbüsch” liegt auch das Kloster “St. Paul”. Bis zum Jahre 1883 befand sich hier eine 54 Morgen große Lohhecke. 1903 erwarb der Kaufmann und ehemalige Lindenwirt Peter Weber diese Fläche. Er machte 35 Morgen davon urbar. Es entstanden wertvolles Ackerland und Obstkulturen. Im Jahre 1907 erbaute er die vielbesuchte Sommerwirtschaft “Volkspark”. Doch waren die Jahre des 1. Weltkrieges 1914/1918 dem Unternehmen nicht günstig. Er verkaufte das ganze Anwesen an den Steyler Missionsorden. Die Gaststätte wurde zur Wohnung der Missionare umgebaut. 1925/1926 bauten die Steyler das große Missionshaus, in dem sie von 1926 bis 1938 und von 1948 bis 1968 für Jungen, die Missionare werden wollten, ein Gymnasium führten.
1969/1970 wurde die Kirche des Klosters vom Architekt Peter van Stieplen mit Malereien von Werner Persy errichtet.

In der Gemeinde Dorf war in der Vergangenheit die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle. Bis zum 30-jährigen Krieg wurde auch Wein angebaut. Nach einem Verzeichnis musste Dorf als Abgabe im Jahre 1591 an das Trierer Maximin-Spital 45 Ohm, 1 ½ Sester Wein entrichten. In dem ehemals landwirtschaftlich strukturiertem Dorf ist derzeit nur noch ein Haupterwerbsbetrieb geblieben, der vornehmlich Tabak anbaut.

In dem Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat Dorf im Jahr 1969 den ersten Preis errungen.

Eine wesentliche Erweiterung hat Dorf mit der Bebauung der Neubaugebiete “Im Flürchen”, “Am Burger Weg” und “Im Giehren” erfahren. Hierdurch hat sich die Einwohnerzahl in den Jahren 1988 bis etwa 1998 von rund 330 auf zirka 520 gesteigert. Die Straßen der Neubaugebiete wurden 1998 fertig ausgebaut.

Vom 23. bis 25. August 2002 feierte der Stadtteil Dorf sein 1050-jähriges Bestehen. Höhepunkte waren rund 50 Stände entlang der Alftalstraße, an denen Schreiner, Töpfer, Steinmetze, Schmiede, Seildreher, Friseure, Korbmacher, Schuster und andere ihr Handwerk präsentierten sowie der große Festzug mit zahlreichen Fußgruppen, Wagen und Kapellen, Musikvereinen und Spielmannszügen. Die Jubiläumsfeier stand unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck, der ebenfalls an den Festlichkeiten teilnahm. Das historische Dorffest soll als jährliche Veranstaltung im August zu einer festen Einrichtung werden.