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Gedenkfeier zum Volkstrauertag
„Es herrscht nach wie vor Krieg in Europa und im Nahen Osten!“ begann Bürgermeister Rodenkirch seine Ansprache zum diesjährigen Volkstrauertag mit den gleichen Worten wie im vergangenen Jahr.
Sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Mitglieder städtischer Gremien und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen und Organisationen unterstrichen durch ihre Teilnahme die Bedeutung dieses wichtigen Gedenktages der am Ehrenmal auf dem städtischen Friedhof Burgstraße am vergangenen Sonntag begangen wurde.
Der Volkstrauertag sollte mit dem Blick in die Vergangenheit Erinnerung und Mahnung zugleich sein sagte Rodenkirch und erinnerte an die beiden Weltkriege. Vor 110 Jahren am 28. Juli begann der Erste Weltkrieg und endete am 11. November 1918 bei dem knapp 17 Millionen Menschen ihr Leben verloren.
Vor 85 Jahren am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg und endete am 8. Mai 1945. Im Zweiten Weltkrieg verloren etwa 60 Millionen Menschen ihr Leben.
Allein am sogenannten D-Day am 6. Juni 1944 verloren 15.000 Soldaten ihr Leben bei der Landung der Alliierten in der Normandie. Dies war die größte militärische Operation der Geschichte.
Zudem erinnerte er an das gescheiterte Attentat der Widerstandsgruppe um Oberst Graf Schenk von Stauffenberg und den Warschauer Aufstand der von den deutschen Besatzern niedergeschlagen wurde.
An Heiligabend jährt sich zum 80. Mal der Bombenangriff der Alliierten auf Wittlich, bei dem dutzende Wittlicher und dutzende Kriegsgefangene ums Leben kamen und eine Vielzahl an Wohnungen gänzlich zerstört oder nur noch bedingt nutzbar waren.
Durch diese kleine Aufzählung sagte Rodenkirch, werde die Grausamkeit von Krieg und Zerstörung nur ansatzweise deutlich. Hinter jedem Opfer stehe ein Name, ein Mensch mit all seiner Würde.
Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Clara-Viebig-Realschule plus hatten sich auch in diesem Jahr an der Gestaltung des Volkstrauertages beteiligt und das Thema „Frieden durch Erinnerung – 80 Jahre D-Day“ vorbereitet. Sie lasen aus Briefen von Soldaten der Wehrmacht und der Alliierten vor, die diese während des Krieges in die Heimat gesendet hatten.
Diese Thematik, als auch die Ereignisse und Folgen des D-Day, hatten sie mit einer Collage aufbereitet, die an einem von ihnen selbst gestalteten Baum angebracht war.
Im Anschluss wurden am Ehrenmal die Kränze der Landesregierung, der Stadt Wittlich, der Bundeswehr sowie der Volksbünde niedergelegt. Dabei erklang das Lied „Ich hatt einen Kameraden“ sowie die Deutsche Nationalhymne.
Die Gedenkveranstaltung wurde musikalisch von der Musikgemeinschaft des Blasorchesters Wittlich 1921 und des Musikvereins Bergweiler begleitet.
Der Volkstrauertag wurde auf Vorschlag des 1919 gegründeten Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Dieser Tag sollte ein Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen und Kriegstoten aussenden. Seit 1945 wird am Volkstrauertag aller Opfer des Krieges gedacht. So treten neben den toten Soldaten auch Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg, Gewalt und NS-Verfolgung wurden. Heute wird am Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert und gleichzeitig zu Versöhnung, Verständigung und Frieden gemahnt.